Eine ehemalige Zwangsarbeiterin aus Polen berichtet
über die sechs Stationen ihres Arbeitseinsatzes in Dithmarschen
[Fünf ehemalige polnische ZwangsarbeiterInnen besuchten vom 3. – 9.11.2006 auf Einladung der Heinrich-Böll-Stiftung in Kiel zum ersten Mal nach über 60 Jahren Dithmarschen. Ziel solcher Besuche ist es, den ehemaligen ZwangsarbeiterInnen zu ermöglichen, ihre ehemaligen „Arbeitsstellen“ noch einmal aufzusuchen, mit deutschen ZeitzeugInnen zusammenzutreffen und insbesondere jungen Menschen über ihr Leben zu berichten.
Zu den Gästen aus Polen gehörte u.a. auch Katarzyna F r a n k o w s k a (geborene Serodojewa, genannt Baranowska). Sie kam im Frühjahr 1941 als Zwangsarbeiterin in einen Haushalt nach Lunden. Wenig später verletzte sich die 19jährige beim Sirupkochen schwer und wurde etwa zwei Monate auf der Polenstation eines Heider Krankenhauses behandelt. Sie war anschließend kurz bei einer Heider Familie als Haushaltshilfe, danach drei Monate in Garding beim Lebensmittelhändler Kurt Voigt. Es folgten zwei Jahre im Hotel Johann Methmann in Tönning. Danach kam Frau Frankowska Ende 1944 in die Munitionsherstellung zur Maschinenfabrik Köster nach Heide. Als dort das Material ausging, musste sie einige Monate Zwangsarbeit in einem tierfellverarbeitenden Betrieb in Tönning leisten. Am 17. November 1945 betrat Katarzyna Frankowska wieder polnischen Boden.]
- „Ich war glücklich, es fehlte uns an nichts.“
- „Die Menschen wurden in eine Scheune gejagt – und die Deutschen setzten sie dann in Brand.“
- „Unterwegs starben viele Leute - sie wurden wie Müll rausgeschmissen.“
- "Von Neumünster ging es nach Heide."
- „Ich durfte entscheiden, was gegessen wird!“
- „Im Hotel waren die Deutschen nicht freundlich“
- „Nun bemalte ich Granatenhülsen ...“
- „Das so lange ersehnte Ende des Krieges“
- Das Engagement der 16jährigen Enkelin
- Das Besuchsprojekt 2006 der Heinrich-Böll-Stiftung in Dithmarschen