[Arolsen Archives, Dokument 70672664]
Das frei zugängliche Online-Archiv der Arolsen Archives [1] bietet sehr gute Möglichkeiten, zu einzelnen Unternehmen (Betrieben, Firmen) herauszufinden, wie viele Zwangsarbeitende in der NS-Zeit beschäftigt worden sind. Im Oktober 1946 wurden alle Gewerbetreibenden in der britischen Besatzungszone vom Senior Search Officer in Hamburg (Curiohaus, Rothenbaumchaussee 15) angeschrieben und aufgefordert, umgehend konkrete Angaben darüber zu machen, welche „Angehörigen der Vereinten Nationen“ in der Zeit von 1939 bis 1945 von der Firma beschäftigt worden sind. Die meisten Unternehmen entschieden sich so kurz nach dem Ende des Krieges dazu, wahrheitsgemäße Angaben zu machen, denn schließlich war man auch daran interessiert, wieder ungestört am Wirtschaftsleben teilnehmen zu können. Das galt auch für die Kieler Nachrichten, die offensichtlich beim Arbeitsamt Kiel einen Antrag auf Zuweisung von Arbeitskräften gestellt und einen Holländer als "Hilfsarbeiter" und eine Griechin als "Reinmachefrau" erhalten hatten. [2]
- Das Anschreiben der Briten vom Oktober 1946 an alle Gewerbetreibenden.
- Das Antwortschreiben der Werft Deutsche Werke Kiel (DWK) vom 14. November 1946.
- Das Antwortschreiben der Betriebskrankenkasse von DWK vom 8. Dezember 1949.
- Das Antwortschreiben des Kieler Abbruchunternehmers Josef Niehenker vom 21. Oktober 1946.
© Uwe Fentsahm (Brügge, Februar 2025)
[1] https://collections.arolsen-archives.org/de/search
[2] Arolsen Archives, Ordner 2.1.2.1 SH 008 7 DIV, Dokument 70672664