Christian Jacobs, "Der Zwangsarbeitende als Arbeitskollege und Nachbar" - Die Perspektive der "Volksgemeinschaft" (S.137-153).

 

Jacobs betont, es gehe allein um die Sichtweise der deutschen Bevölkerung auf die Gruppe der ausländischen Arbeitskräfte bzw. auf einzelne Personen. Bereits die vorgestellten Quellen verdeutlichen die Problematik dieses Beitrags. Es tauchen fast keine 'Privatpersonen' in dem Artikel auf. Wie im Beitrag von Bill stimmt das Verhältnis zwischen konkreten Ereignissen aus Flensburg und allgemeinen Aussagen nicht annähernd. Auch für die Blickweise der Deutschen auf ausländische Arbeitskräfte bieten Zeitzeugenbefragungen erstaunlich gute Informationen. Christian Jacobs möge sich die Ergebnisse der Befragungen für Rendsburg und Umgebung einmal durchlesen. Sie liegen im Stadtarchiv Rendsburg und sind teilweise auch von Monika Sigmund veröffentlicht worden: "Manche deutsche Frauen haben mir aus Mitleid Brot und Lebensmittelkarten zugesteckt. Mein Meister, ein alter gütiger Mensch, hat mit mir sein Frühstück geteilt" könnte er dort neben vielen anderen - nicht nur positiven - direkten Mitteilungen lesen.


Monika Sigmund: "Deutschland raubte mir meine Jugend, meine Liebe , meine Gesundheit ...", Zwangsarbeit in Rendsburg 1939-1945.