Kriegsgefangene in Schleswig-Holstein

Eine Chronik 1944

[14.07.44] Der Hauptmann und Kompanie-Führer der 2. Kompanie des Landesschützenbataillons 666 (Nortorf) schreibt an den Standortoffizier in Rendsburg hinsichtlich der "Gräberfürsorge für Kriegsgefangenen-Gräber" und legt eine Liste der im Kompanie-Bereich befindlichen "Feindgräber" vor: Demnach lagen zu dem Zeitpunkt 26 verstorbene Kriegsgefangene in Rendsburg auf dem Friedhof Eiderstraße. 15 Gräber waren entsprechend in Alt-Duvenstedt (Freifriedhof) vorhanden, 5 Gräber auf dem Friedhof in Bordesholm und 1 Grab in Nortorf auf dem Neuen Friedhof.

Außerdem gibt es folgende Zusatzinformation: "Bemerkt wird hierzu, dass die südlich der Bahnlinie Neumünster-Innien-Hohenwestedt-Hademarschen (einschließlich Hohenwestedt) gelegenen Kriegsgefangenen-Arbeitskommandos des Kreises Rendsburg nicht mehr zum Kompanie-Bereich gehören, sondern der 2. Kompanie des Landesschützenbataillons 682 (Bad Bramstedt) unterstellt sind."[1]

[23.11.44] In Dammfleth wird der sowjetische Kriegsgefangene Pjotr Potorojew (7359 X D) erschossen, angeblich „in der Abwehr eines tätlichen Angriffs“. Ihm wurde fälschlicherweise unterstellt, dass er die Arbeit verweigern würde. Potorojew gehörte zum Arbeitseinsatzkommando 1646, das in Vaalermoor stationiert war. Er wurde auf dem Friedhof in Beidenfleth beerdigt.[2]

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[1] Archiv des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (S-H) in Heikendorf.

[2] https://obd-memorial.ru/html/info.htm?id=300653217