Schmalfeld
(südöstlich von Bad Bramstedt)

1. Im Archiv des ITS in Arolsen (bei Kassel) befinden sich mehrere Dokumente mit Hinweisen auf Zwangsarbeiter in der Gemeinde Schmalfeld.

2. Nach einer für die belgische Regierung im Jahre 1950 durchgeführten Erhebung (Form-96-Bögen) ergibt sich, dass in Schmalfeld ein Kriegsgefangenenkommando in einem Gasthaus einquartiert war. Es handelte sich um 48 Franzosen, die in der örtlichen Landwirtschaft arbeiten mussten.

3. In dem vom Internationalen Suchdienst im Jahre 1949 in Arolsen herausgegebenen "Catalogue of Camps and Prisons in Germany and Germany-Occupied Territories 1939-1945" wird Schmalfeld mit 60 Zwangsarbeitern erwähnt, die in einem "Civilian workers camp" auf dem "Wolfsberg" untergebracht waren. Die Angabe stammt von einem der ersten Nachkriegsbürgermeister des Ortes.

4. In einem Rundschreiben der Geheimen Staatspolizei (Staatspolizeistelle Kiel) vom 14.12.1939 teilte diese mit: "Im hiesigen Bezirk wurden in der letzten Zeit durch die zuständigen Stellen an folgenden Orten Arbeitskommandos polnischer Kriegsgefangener eingesetzt". Insgesamt wurden 81 Orte mit 2575 Kriegsgefangenen aufgelistet, darunter befand sich Schmalfeld mit 25 Gefangenen.

Es wurde zusätzlich darauf hingewiesen, dass "diese Einsatzkommandos auch nach staatspolizeilichen Gesichtspunkten überwacht werden müssen. Insbesondere bitte ich, dabei zu beachten, dass die Bevölkerung nach Möglichkeit keinen Kontakt mit diesen Kriegsgefangenen bekommt. Sie sind nach wie vor Feinde. ...... Bis zum 30.1.1940 bitte ich um einen Erfahrungsbericht, sowohl über den Arbeitseinsatz als auch über das Verhältnis der Bevölkerung zu den Kriegsgefangenen." (Stadtarchiv Neumünster, Akte 2861)