Lager Grünhof

Lager für freiwillige und dienstverpflichtete Ausländer. Im Lager waren ca. 750 ausländische Arbeiter untergebracht. Es handelte sich hier um ca. 700 Franzosen und 50 "italienische Militärinternierte". Es gab keine Frauen im Lager.

Die Franzosen arbeiteten zum größten Teil in der DAG Krümmel, nur wenige waren bei Kleinbetrieben in der Stadt eingesetzt. Die "italienischen Militärinternierten" arbeiteten auf einer Baustelle am "Hamwarder Weg".

Die Anzahl der Baracken ist nicht bekannt; das Lager bestand zum Teil aus festen Gebäuden und zum anderen Teil aus Baracken. Lagerkommandant war hier eine Frau. Das Lager war kein werkseigenes DAG Lager, sondern unterstand der deutschen Wehrmacht.

Die Franzosen konnten sich frei bewegen und hatten jeden Tag die Möglichkeit sich in der Stadt aufzuhalten. Auch sind Kontakte zwischen Deutschen und Franzosen bekannt. Es gab sogar einige Kinder aus solchen Beziehungen. Die Franzosen durften ins Kino gehen. Sie erhielten aus der Heimat Pakete u.a. mit Lebensmitteln. Diese Lebensmittel waren bei der deutschen Bevölkerung sehr begehrt. Es handelte sich hier um Konserven mit "exotischen" Früchten, echten Bohnenkaffee, Schokolade etc. Als Lohn erhielten sie RM. Die Verpflegung für die Franzosen soll die gleiche gewesen sein, wie die der Deutschen. Bestätigt werden konnten diese Zeitzeugenaussagen aber nicht. Die Franzosen waren, laut Zeitzeugenaussagen, immer gut gekleidet.

Im Mai 1945 übergab die Lagerkommandantin das Lager an die englische Armee. Sie soll nach Übergabe des Lagers an die englische Armee von den im Lager Grünhof wohnenden Fremdarbeitern erschlagen worden sein. Eine Bestätigung dieser Aussage gibt es nicht.