Wie viele Zwangsarbeiter gab es 1941 in Schleswig-Holstein?

31.01.41 Die Statistiker im Reichsarbeitsministerium erfassten zu diesem Stichtag zum ersten Mal die Anzahl der im Deutschen Reich (zwangsweise) beschäftigten Arbeiter und Angestellten aus dem Ausland. Insgesamt wurden 1.307.000 Personen erfasst, davon waren 269.000 Frauen.[1] Zu diesem Zeitpunkt waren „mehr als 60 v.H. aller im Reich beschäftigten Ausländer Personen ehemals polnischer Staatsangehörigkeit“. Unter ihnen befanden sich 185.000 Frauen.[2] In Schleswig-Holstein wurden zur damaligen Zeit 6.800 Frauen aus dem Ausland vom Arbeitsamt erfasst.[3] Bei den meisten von ihnen wird es sich um Frauen aus dem ehemaligen Polen gehandelt haben. Insgesamt wurden zum 31. Januar 1941 in Schleswig-Holstein 34.682 Ausländer registriert (die alle ihren Wohnort hier hatten).


[1] Die Ergebnisse der Erhebung über die ausländischen Arbeiter und Angestellten vom 31. Januar 1941, in: Der Arbeitseinsatz im Deutschen Reich 1941, Nr. 6, S.9. Über die Zuverlässigkeit dieser Zahlen heißt es hier einschränkend: „Schließlich muss mit der Möglichkeit gerechnet werden, dass die Arbeitsämter bei dieser erstmaligen Erhebung nicht sämtliche Ausländer erfasst haben. Die festgestellten Zahlen dürften demnach etwas unter dem tatsächlichen Stande liegen.“

[2] Ebd.

[3] Der Arbeitseinsatz im Deutschen Reich 1941, Nr. 7, S.20. Aus den Angaben für den Landesarbeitsamtsbezirk Nordmark lassen sich Zahlen ermitteln, die sich auf das Gebiet Schleswig-Holsteins beziehen, indem die einzelnen Werte für die Arbeitsämter Bad Oldesloe (1.079 Frauen), Elmshorn (908), Flensburg (209), Heide (848), Kiel (472), Lübeck (1.909), Neumünster (713), Rendsburg (518) und Schleswig (144) addiert werden.