Schlussbemerkungen

Die Ergebnisse der Arbeitsbucherhebung zeigen innerhalb des Landearbeitsamtsbezirkes deutliche Unterschiede zwischen den Arbeitsämtern. Der Arbeitseinsatz der Ausländer erfolgte überwiegend in der Landwirtschaft - besonders ausgeprägt in Gebieten mit einem hohen Anteil von Landarbeiter/innen an der Gesamtbeschäftigung. In der Arbeitsbucherhebung wird diesbezüglich besonders auf die mecklenburgischen Ämter Waren, Güstrow, Wismar und Schwerin hingewiesen, die prozentual auch die höchste Ausländerbeschäftigung aufwiesen.

In Schleswig-Holstein erreichte der Bezirk Heide ebenfalls einen höheren Anteil. Einige Arbeitsamtsbezirke, besonders Flensburg, fielen aus dem Rahmen der allgemeinen Entwicklung und verdeutlichen die Notwendigkeit fundierter lokaler Forschungen. Insgesamt konnte das Land Mecklenburg den Stand der in Landwirtschaft und Forsten beschäftigten Personen vom Mai 1939 halten, während Schleswig-Holstein deutliche Einbußen verzeichnen musste.[15]

Im Bereich der Landwirtschaft konstatieren die Mitarbeiter des Landesarbeitsamtes, dass einschließlich der Kriegsgefangenen "die Ausfälle an Landarbeitern wenigstens quantitativ (,) bei weitem aufgehoben sind." Für die meisten gewerblichen Berufe galt dies nicht.

Der Arbeitseinsatz der Ausländer erfolgte relativ wenig in den wehrwirtschaftlich wichtigen Unternehmen. Hierfür nutzte die Arbeitsverwaltung anfänglich Umsetzungen der Inländer im Rahmen von Dienstverpflichtungen, um die benötigten Arbeitskräfte zu beschaffen.

Der verstärkte Einsatz von Frauen wog die Verluste der durch Einberufung zum Wehrdienst verlorengegangenen Arbeitskräfte nicht auf, so dass die Notwendigkeit des Ausländereinsatzes stieg.


[15] Vgl. Statistik des Deutschen Reiches, Band 559,7.