Auf den Spuren der polnischen Zwangsarbeiter in Wattenbek
- oder: Die etwas andere Urlaubsreise

von Uwe Fentsahm

Wer sich etwas näher mit der nationalsozialistischen Vergangenheit seines Heimat- bzw. Wohnortes beschäftigt, wird unweigerlich auf die Tatsache stoßen, daß dort in der Zeit von 1939/40 bis 1945 Zwangsarbeiter beschäftigt wurden. So auch in Wattenbek. Die meisten der hier beschäftigten Ausländer waren Polen. Daneben gab es aber auch noch etliche Menschen, die aus Rußland, der Ukraine, der Slowakei, der Tschechischen Republik, Frankreich, Belgien, Holland, Italien und Dänemark nach Wattenbek zur zwangsweisen Arbeitsleistung transportiert worden sind.

Wie ist es diesen Menschen ergangen? Was ist aus ihnen geworden? Um diese Fragen wenigstens ansatzweise beantworten zu können, habe ich im Januar 1994 Kontakt zur DEUTSCH-POLNISCHEN GESELLSCHAFT für AUSSÖHNUNG in Warschau aufgenommen. Diese Gesellschaft fand in ihren Unterlagen die Adressen von neun noch lebenden Polen, die in der Zeit von 1940 bis 1945 in Wattenbek arbeiten mußten. Die betreffenden Personen wurden von der Gesellschaft angeschrieben und gebeten, mit mir Kontakt aufzunehmen. Im März 1994 war es dann soweit: Ich erhielt die ersten drei Briefe aus Polen. Die notwendige Übersetzungsarbeit hat freundlicherweise Frau IIona Grzunka aus Wattenbek übernommen. Hierfür möchte ich mich noch einmal ausdrücklich bei ihr bedanken.

Die Absender der Briefe haben alle im heute nicht mehr existierenden Kieswerk Habermann & Guckes gearbeitet. Es handelt sich um

  • Ryszard Samulczyk aus Lodz (auf polnisch "Wuotsch" ausgesprochen)
  • Stanislaw Jesionek aus Lodz
  • Janusz Smoczynski aus Poznan (Posen).

Aus den Briefen dieser drei Herren konnten erste Informationen über die Umstände ihres Abtransportes, die Ankunft in Deutschland, ihre Arbeit im Kieswerk und über die Rückkehr nach Polen in Erfahrung gebracht werden. Alle drei wollten genauere Angaben darüber haben, welche Informationen ich von ihnen benötige. Deshalb habe ich (in typisch deutscher Manier) einen Fragebogen mit zwölf Themenkomplexen ausgearbeitet und an meine drei Kontaktpersonen in Polen geschickt. Von Ryszard Samulczyk (82 Jahre) habe ich leider keine Antwort mehr bekommen. Janusz Smoczynski meldete sich ebenfalls nicht mehr. Es blieb nur noch Stanislaw Jesionek: Er beantwortete nicht nur meinen Fragebogen ausführlich, sondern schickte auch zehn Fotos. Die Bilder zeigen die polnischen Zwangsarbeiter von Habermann & Guckes in der näheren Umgebung des Kieswerks und bei der Arbeit. Leider mußte ich einem Hinweis von Jesionek auch entnehmen, daß er Ryszard Samulczyk für verstorben hielt.

Insgesamt habe ich von Stanislaw Jesionek vier Briefe bekommen. Deshalb reifte so langsam die Überlegung, daß man selbst einmal nach Polen fahren sollte, um vielleicht mit dem einen oder anderen persönlichen Kontakt aufzunehmen. Die Sommerferien boten sich für diese Fahrt an.

Bei der Vorbereitung dieser Reise in die Wattenbeker Vergangenheit war mir Frau Isolde Siem aus Kiel sehr behilflich. Sie nahm Kontakt zu ihrer Freundin Wanda Widziak in Poznan auf, und diese stellte meiner Frau und mir ihre Einraumwohnung für eine Woche als Urlaubsquartier zur Verfügung. Sie selbst wohnte in dieser Zeit bei der fünfköpfigen Familie ihrer Tochter in einer kleinen Zweiraumwohnung in der unmittelbaren Nachbarschaft. Wir haben diese Reise mit der bangen Überlegung angetreten: Wie wird man uns in Polen empfangen? Gibt es überhaupt eine Bereitschaft, mit Deutschen über die persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse aus der nationalsozialistischen Zeit zu sprechen? Man kann es vorwegnehmen: Unsere Befürchtungen haben sich allesamt als unbegründet erwiesen.

1. Tag (Die Anreise am 31. Juli 1994)

Als Verkehrsmittel hatten wir die Bahn gewählt. (Ehrlicherweise muß eingestanden werden, daß wir uns unsere Reise nicht durch die ständige Sorge um unser Auto vermiesen lassen wollten.) Bei weit mehr als 30 Grad Celsius verlief die Fahrt nicht so entspannt wie angenommen. Aufgrund eines Waldbrandes konnte der Zug auch nicht den direkten Weg nach Frankfurt/Oder nehmen, sondern mußte von Berlin einen langen Umweg über das nördlicher gelegene Kostrzyn (Küstrin) machen. In Poznan kamen wir deshalb erst nach einer zehnstündigen Bahnfahrt mit zweistündiger Verspätung an. Unsere Gastgeberin Frau Wanda Widziak hatte aber zusammen mit ihrer Tochter ausgeharrt und nahm uns noch spätabends auf dem Bahnhof in Empfang.

Mit dem Taxi ging es dann in die Osiedle Kopernika, einem Stadtteil von Poznan, der mit der Kieler Hochhaussiedlung Mettenhof verglichen werden kann. In einem dieser vielen Hochhäuser befand sich im sechsten Stock die Wohnung, die wir in den kommenden Tagen als unser Domizil betrachten durften. Die Einrichtung entsprach gutem westlichen Standard und ließ keinerlei Wünsche offen. Hocherfreut waren wir auch über das warme Abendessen, das Wanda für uns vorbereitet hatte. Damit wurden wir einigermaßen überrascht und erfuhren so schon sehr schnell, wie ausgeprägt die polnische Gastfreundschaft ist. Ein intensives "Kennenlerngespräch" rundete diesen ersten Tag in Poznan ab.

Die Gespräche mit Wanda waren problemlos, da sie ausgezeichnet Deutsch spricht. Der Grundstein für ihre guten Deutschkenntnisse wurde bereits in den Jahren von 1940 bis 1944 gelegt: Das von den deutschen Besatzern in Poznan eingerichtete "Arbeitsamt" sorgte dafür, daß Wanda als junges Mädchen jeweils in den Sommermonaten die Kinder eines Oberregierungsrates in Königsberg beaufsichtigen mußte. Nach eigenen Angaben ist sie von dieser Familie immer gut behandelt worden und hat auch mit 10 RM pro Monat eine Entlohnung (?) erhalten.

2. Tag (Gedenktag zum Warschauer Aufstand vom 1. August 1944)

Schon am Abend vorher hatte Wanda sich bereit erklärt, diejenigen Kontakte zu knüpfen, die für die von uns gewünschten Gespräche mit ehemaligen Zwangsarbeitern notwendig waren. Sie kam denn auch im Laufe des Vormittags, griff zum Telefonhörer und ließ diesen dann für mehrere Stunden nicht wieder los. Ihre Bemühungen waren sehr erfolgreich und bildeten die Grundlage für unsere Gespräche, die wir in den nächsten Tagen führen sollten.

Da ich einen Satz in dem letzten Brief, den ich von Stanislaw Jesionek aus Lodz im Juni erhalten hatte, nicht zweifelsfrei verstand, bat ich Wanda um eine Übersetzung. Sie war sich aber auch nicht sicher, hielt die Sache für sehr wichtig und ließ kurzerhand den Vater des Freundes ihrer Enkelin benachrichtigen. Der spreche sehr gut Deutsch und würde am Nachmittag vorbeikommen. Wir warteten also den restlichen Nachmittag in unserer Wohnung auf den angekündigten Besuch. Draußen konnte man sich aufgrund der ungewöhnlichen Hitze sowieso nur kurzzeitig aufhalten. Es wurden an diesem Tag in Poznan 39 Grad im Schatten gemessen.

Unser Schwitzen wurde aber belohnt, denn wir lernten am späten Nachmittag einen freundlichen, aber auch etwas distanziert wirkenden Polen im Alter von 76 Jahren kennen. Er löste unser Übersetzungsproblem in kürzester Zeit. Wanda hatte angenommen, daß noch weitere Briefstellen übersetzt werden sollten. Hier haben wir uns allerdings gründlich mißverstanden, da dies gar nicht notwendig war. So blieb noch einige Zeit für ein vertiefendes Gespräch.

Es stellte sich heraus, daß der Freund von Wandas Enkelin einer Familie entstammte, die alle Schattenseiten der deutschen Besatzungszeit in Polen erlebt hatte. Die Familie des Vaters war 1940 aus Poznan vertrieben und in das weiter östlich geschaffene Generalgouvernement umgesiedelt worden. Sie lebte dort unter erbärmlichen Verhältnissen. Die Familie der Mutter wurde ebenfalls aus Poznan vertrieben, kam aber geschlossen nach Deutschland. Dies war ungewöhnlich, da die Nationalsozialisten es im allgemeinen abgelehnt hatten, ganze Familien aus Polen ins sogenannte Altreich umzusiedeln. Sie waren an gesunden, kräftigen und damit auch uneingeschränkt arbeitsfähigen Einzelpersonen interessiert. In diesem Fall war es aber so, daß der Schwiegervater unseres Dolmetschers Lokführer war und somit bei der Deutschen Reichsbahn einen relativ verantwortungsvollen Posten übernehmen sollte. Als "Privileg" durfte er seine Familie mitnehmen.

Nach diesem Gespräch war bei meiner Frau und mir zum ersten Mal folgender Eindruck entstanden: Im Gebiet um Poznan und wohl im gesamten mittleren und südlichen Polen gibt es wahrscheinlich keine Familie, die nicht in irgendeiner Weise unter der deutschen Besatzungsherrschaft gelitten hat.

Den Abschluß dieses eindrucksvollen Tages bildete ein Spaziergang durch die Grünanlagen der Osiedle Kopernika. Am späten Abend konnten wir dann noch im polnischen Fernsehen die Liveübertragung von den Gedenkfeierlichkeiten zum 50. Jahrestag des Warschauer Aufstandes verfolgen. Bundespräsident Herzog entschuldigte sich im Namen des deutschen Volkes für die Verbrechen, die von Deutschen an Polen begangen worden sind.

3. Tag (Dienstag, 2. August 1994)

Wandas telefonische Bemühungen hatten dazu geführt, daß wir am Vormittag gemeinsam Janusz Smoczynski besuchen konnten. Er hatte von 1940 bis 1942 im Wattenbeker Kieswerk Habermann & Guckes arbeiten müssen. Und wir waren sehr gespannt, wie er uns empfangen würde, zumal er meinen Katalog mit den zwölf Fragen bisher nicht beantwortet hatte. Alle Bedenken waren umsonst: Herr Smoczynski und seine Frau empfingen uns mit einer geradezu überschwenglichen Liebenswürdigkeit. Ich führte mit ihm ein zweieinhalbstündiges Gespräch, in dem wir uns weitgehend auf Deutsch verständigen konnten. Wandas Hilfe als Dolmetscherin benötigten wir nur in Einzelfällen. Janusz Smoczynski überreichte mir gleich zu Beginn unseres Gepräches ein mehrseitiges Papier. Es war die ausführliche Beantwortung meiner zwölf Fragen. Er war bisher noch nicht dazu gekommen, da er aufgrund eines Oberschenkelhalsbruches einen mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt hinter sich bringen mußte. Zusätzlich erhielt ich noch einige Gedichte und 14 Fotos zu treuen Händen. Die Fotos habe ich inzwischen reproduzieren lassen und in den Herbstferien persönlich zurückgebracht. Sie sind alle in Wattenbek aufgenommen worden und zeigen die polnischen Zwangsarbeiter sowie das Kieswerk und seine Umgebung. Janusz Smoczynski verabschiedete sich von uns mit einem ausdrücklich betonten "Auf Wiedersehen".

Den Rest des Nachmittags hatten wir von Wanda "freibekommen" und konnten zum ersten Mal auf eigene Faust ins Zentrum von Poznan fahren und dort den sehr schönen historischen Stadtkern mit seinem eindrucksvollen Rathaus besichtigen. Der Rathausplatz mit seinen zahlreichen Cafes und das schöne Wetter ließen den Eindruck entstehen, als ob wir uns in einer südeuropäischen Region befänden. Dieser touristische Ausflug konnte aber nur von kurzer Dauer bleiben, da wir Wanda versprochen hatten, um 18 Uhr wieder in unserer Wohnung zu sein. Unsere Gastgeberin hatte zwei ihrer Freundinnen eingeladen, die 1940 zusammen zur Zwangsarbeit nach Deutschland transportiert worden waren.

Krystyna Strozyk war an einem der letzten Apriltage des Jahres 1940 in Poznan mit der Straßenbahn gefahren. Diese wurde unterwegs von SS-Angehörigen gestoppt, alle Insassen mußten aussteigen und wurden auf eine Polizeidienststelle gebracht. Krystyna war damals 13 Jahre alt. Aber auch ihr wurde mitgeteilt, daß sie sich am 5. Mai am Bahnhof einzufinden habe, um mit einem Sammeltransport zur Arbeit nach Deutschland zu fahren. Mit dieser Schreckensmeldung kam sie nach mehreren Stunden Aufenthalt bei der Polizei nach Hause. Die Eltern versuchten in den nächsten Tagen, eine Befreiung für ihre Tochter zu erreichen, doch bei den deutschen Besatzungsbehörden war keinerlei Einfühlungsvermögen vorhanden: Sofern das Kind(!) den Abreisetermin nicht wahrnehmen sollte, würde die ganze Familie das zu spüren bekommen. Das hätte dann eine Einweisung in ein Konzentrationslager oder die zwangsweise Umsiedlung in das Generalgouvernement bedeutet. So blieb dem Mädchen nichts anderes übrig, als die Reise ins Ungewisse anzutreten.

Die damals vierzehnjährige Krystyna Wiatr mußte sich im April 1940 beim "Arbeitsamt" in Poznan melden. (Polen war unmittelbar nach der Eroberung und Besetzung durch deutsche Soldaten im Herbst 1939 mit einem lückenlosen System von Arbeitsämtern überzogen worden.) Krystyna hatte nach Beendigung der Schulzeit versucht, in einer Poznaner Fabrik Arbeit zu finden. Nach Ansicht der deutschen Beamten auf dem Arbeitsamt war sie dafür aber zu jung. Deshalb sollte sie lieber beim Ernteeinsatz in der deutschen Landwirtschaft helfen. Man versprach ihr, daß der Einsatz auf drei Monate befristet sei. (Aus den "drei Monaten" wurden allerdings dreieinhalb Jahre!) So kam es, daß sich die beiden Krystynas am Morgen des 5. Mai 1940 auf dem Bahnhof von Poznan trafen und gemeinsam mit vielen anderen Männern und Frauen, Jungen und Mädchen in einem Personenzug die Reise nach Deutschland antraten.

Die Fahrt wurde zum ersten Mal in Luckenwalde (südlich von Berlin) für zwei Tage unterbrochen. Als Quartier wurden die Baracken eines Soldatenstrafbataillons benutzt. Alle Polen mußten sich ausziehen, ihre Kleidungsstücke wurden desinfiziert, und sie selbst mußten duschen. Die beiden Mädchen befanden sich zusammen mit 60 anderen Frauen und Mädchen in einem Duschraum. Das Wasser war zuerst eiskalt und dann siedend heiß. Die Umstände waren insbesondere für einige ältere Frauen unerträglich. Sie schrien um Hilfe, doch keiner kümmerte sich um die für längere Zeit im Duschraum eingeschlossenen Frauen. Nach Beendigung dieser Tortur mußte jede ihre desinfizierten Kleidungsstücke einzeln aus einem großen zusammengeworfenen Haufen heraussuchen.

Diese entwürdigende Behandlung der Polinnen in Luckenwalde war damit aber noch nicht beendet. Die Mädchen und Frauen erhielten alle eine Spritze, die das Einsetzen ihrer Regel verhindern sollte. Für die jüngsten unter den Mädchen hatte diese Spritze in mehreren Fällen zur Folge, daß sie kinderlos blieben. So auch für Krystyna Strozyk.

Die zweite Zwischenstation wurde in Kassel gemacht. Alle Zuginsassen wurden zum dortigen Arbeitsamt gebracht und dann zum Weitertransport aufgeteilt. Die beiden Krystynas und einige andere kamen nach Homberg (Regierungsbezirk Kassel) und wurden dort - wiederum vor dem dortigen Arbeitsamt - schon von einer Schar Bauern aus der Umgebung erwartet. Die Bauern nahmen die Menschen(!) aus Polen in Augenschein, musterten sie ganz genau und wählten dann insbesondere nach dem Kriterium der Arbeitsfähigkeit aus. (Für die Bauern war das wohl eine normale berufsorientierte Tätigkeit.)

Die beiden Mädchen hatten Glück. Sie blieben zusammen und kamen mit drei weiteren Mädchen aus Poznan in das kleine Dorf Salzberg, wo es nur 15 BauernstelIen und höchstens 100 Einwohner gab. Die jungen Polinnen mußten zwar körperlich schwer auf dem Feld und im Haus "ihres" Bauern arbeiten, sie wurden aber insgesamt nicht schlechter behandelt als deutsche Landarbeiter. Die Bauern legten bei der Feldarbeit selbst mit Hand an, und außerdem galt in dem Dorf der Satz: "Wer zusammen arbeitet, soll auch zusammen essen." Die polnischen Mädchen durften deshalb bei den Mahlzeiten mit am Tisch der Bauernfamilie sitzen und essen. Sie hatten eine eigene, wenn auch kleine Kammer zu ihrer Verfügung. Die Entlohnung war unterschiedlich: Während Krystyna Wiatr 10 RM pro Monat erhalten hat, mußte Krystyna Strozyk unentgeltlich arbeiten. Den Mädchen war es erlaubt, einen Brief in der Woche nach Hause zu schreiben. Diese Möglichkeit haben sie regelmäßig genutzt.

Daß nicht alle Deutschen sich in der Zeit des Nationalsozialismus ihrer menschlichen Regungen und Gefühle entledigt hatten, zeigt folgendes Erlebnis der beiden Krystynas: Am Ende des Jahres 1943 waren die Bauern des Dorfes Salzberg zusammengekommen und hatten beschlossen, daß die fünf Mädchen aus Poznan über Weihnachten und Neujahr Urlaub bekommen sollten. Schließlich hatten sie alle dreieinhalb Jahre lang ordentlich gearbeitet und hatten sich immer tadellos benommen. Der Bürgermeister stellte den Fünfen deshalb eine gemeinsame Urlaubsbescheinigung aus, die in Poznan bei der entsprechenden Meldebehörde abgegeben werden mußte. Die deutschen Beamten in der Meldebehörde staunten nicht schlecht, als ihnen die Bescheinigung präsentiert wurde. Urlaub war im System des Einsatzes von Ausländern als Zwangsarbeiter nicht üblich. Deshalb wurden sofort die Polizei und das Arbeitsamt informiert. Die Mädchen mußten auf ihren Urlaub verzichten und wurden den Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken (DWM) in Poznan als Arbeiterinnen zugewiesen.

Dieser Fall war für die deutschen Behörden so ungeheuerlich, daß er noch lange nicht abgeschlossen war: Die fünf jungen Polinnen mußten sich auf der Gestapo-Dienststelle am Plac Wolnosci (Platz der Freiheit!) melden und wurden ausführlich zu den näheren Umständen ihrer Urlaubsreise befragt. Für Krystyna Strozyk dauerte das Verhör länger als für ihre Freundinnen. Sie wurde drei Tage und Nächte von den Gestapo-Leuten festgehalten. Erst das Intervenieren ihrer Chefin aus der Rüstungsfabrik veranlaßte die Gestapo, Krystyna freizulassen und sie und ihre vier Freundinnen nicht wieder nach Deutschland in die Landwirtschaft zu schicken. Dafür mußten sie für die deutsche Wehrmacht Munition herstellen.

Diese detailliert erzählten Einzelschicksale machten auf meine Frau und mich einen tiefen Eindruck. Der Rest des Abends reichte nicht aus, um diese vielen Informationen auch nur annähernd verarbeiten zu können.

4. Tag (Mittwoch, 3. August 1994)

Diesen Tag haben wir uns weitgehend für touristische Zwecke vorbehalten. Wir sahen uns die Stadt noch einmal an und begaben uns dann an den südlichen Stadtrand, wo es ein ausgedehntes Freizeit- und Erholungsgelände gibt. Die Poznaner haben hier einen 2 km langen Rudersee, der auch für internationale Wettbewerbe genutzt wird. Am Ufer des Sees befinden sich seit kurzem zwei moderne Hotels, die allen erdenklichen Komfort bieten. Im Winter wird hier eine Sesselliftanlage betrieben, die das Skifahren in Stadtnähe ermöglicht. Das Bemühen um eine effektive Verbesserung der Infrastruktur ist in Poznan (und wohl überall in Polen) deutlich spürbar.

Am frühen Abend bemühte Wanda sich wieder telefonisch um einen Gesprächspartner für uns. Wir wollten eigentlich noch mit Stanislaw Jesionek in Lodz sprechen, der ebenfalls als Zwangsarbeiter in Wattenbek bei der Firma Habermann & Guckes gearbeitet hatte. Er war telefonisch aber nicht zu erreichen, und so mußten wir unseren Plan eines Besuches in Lodz aufgeben. Wir hatten auch so genügend interessante Gesprächspartner, die Wanda uns per Telefon besorgte.

5. Tag (Der große Zufall)

Das Schreiben, das unser oben geschildertes Übersetzungsproblem enthielt, beinhaltete auch eine Liste mit einigen Namen von Männern aus Poznan und Lodz, die von 1940 bis 1945 in Wattenbek arbeiten mußten. Diese Liste war zufällig durch Wanda in die Hände ihrer Tochter Jola geraten. Sie las die Namensliste aufmerksam durch und entdeckte, daß mit Stanislaw Piasecki ein entfernter Verwandter auf der Liste stand. Dieser Zufall eröffnete uns eine unvorhergesehene zusätzliche Gesprächsmöglichkeit. Wanda telefonierte mit der Witwe des im Jahre 1991 verstorbenen Piasecki, und wir besuchten sie am Vormittag dieses Tages.

Frau Piasecki war einigermaßen überrascht über diesen (Verwandten-)Besuch. Sie gab uns aber bereitwillig Auskunft über das Schicksal ihres Mannes im Kieswerk Habermann & Guckes und stellte uns auch einige Fotos zum Reproduzieren zur Verfügung. Diese Fotos waren alle im Kieswerk oder in der näheren Umgebung aufgenommen worden. Am Ende des Gesprächs entstand eine Pause, die meine Frau veranlaßte, nach dem Schicksal von Frau Piasecki zu fragen. Und nun wurde deutlich, daß Frau Piasecki über sich auch eine Menge zu berichten hatte: Sie mußte von 1940 bis 1945 in Lübeck-Schlutup bei den Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken AG (Werk Lübeck) arbeiten.

Nach einer eingehenden ärztlichen Untersuchung war Frau Piasecki (geb. Kamyszek) am 14. November 1940 mit einem Sammeltransport in einem Personenzug direkt von Poznan nach Lübeck gebracht worden. In Lübeck mußten die Polen in einen Autobus umsteigen und wurden nach Schlutup in das Travelager der Munitionsfabrik gefahren. Hier mußte Frau Piasecki mit 20 Frauen eine 20 Quadratmeter große Holzbaracke bewohnen. Aufgrund der Bombardierung Lübecks mußten sie mehrmals das Lager wechseln. Als dritte Station konnte sie sich noch an das Gothmund-Lager erinnern. Bei diesem Umzug mußten die Arbeiterinnen aus Polen auch mit unzumutbaren Provisorien vorliebnehmen: Frau Piasecki mußte für einige Zeit mit 260 Frauen in einem Raum wohnen und schlafen.

Die Arbeit in der Fabrik erstreckte sich in den ersten zwei Jahren auf acht Stunden am Tag. Nach dem Eintreffen der ersten russischen Zwangsarbeiter verschlechterte sich aber die Situation der Polen. Sie mußten jetzt ebenfalls zwölf Stunden täglich arbeiten. Zu essen gab es gewöhnlich Rotkohl mit Kartoffelmehl und Rüben. Als Entlohnung bekamen sie 12-16 RM im Monat. Damit konnten sie Brot oder auch geräucherten Fisch kaufen, sofern die deutschen Arbeitskollegen ihnen (verbotenerweise) Lebensmittelkarten überlassen hatten. Das Einlösen der Karten in Schlutuper Geschäften war für Polen nur möglich, wenn sie das auf ihrer Kleidung aufgenähte Kennzeichen "P" abgetrennt hatten.

Teilweise wurde das schwer erarbeitete Geld aber auch zur Familie in die Heimat geschickt. Offiziell war es den Zwangsarbeiterinnen aus Polen verboten worden, mit deutschen Frauen und Männern zu sprechen oder von diesen Eßbares entgegenzunehmen. Ebenso durfte kein Kontakt zu den Russen aufgenommen werden. Erlaubt war ihnen dagegen die Fahrt mit der Straßenbahn, aber nur, wenn das "P" deutlich sichtbar war. Der sonntägliche Besuch des Gottesdienstes in Lübeck war ihnen ebenfalls erlaubt, sie mußten aber von Schlutup zu Fuß hin- und zurückmarschieren.

Frau Piasecki hat 1941 einmal für vier Tage eine Urlaubsgenehmigung erhalten, aber nur, weil ihr Vater nachgewiesenermaßen schwer krank war. Den Urlaub hat sie sich eigenmächtig um drei Tage verlängert und ist deshalb auf der Rückfahrt nach Lübeck von Gestapo-Leuten aufgehalten und einem zehnstündigen Verhör unterzogen worden. Bei ihrer verspäteten Ankunft im Lager der Schlutuper Munitionsfabrik wurde sie von der Lagerleitung noch einmal vier Stunden lang verhört.

Das Ende des Krieges erlebte Frau Piasecki am 5. Mai 1945. Sie wurde zusammen mit den anderen Zwangsarbeitern und Zwangsarbeiterinnen von den englischen Besatzungstruppen befreit. Das war aber noch nicht das Ende ihres Lageraufenthaltes. Bis zum Juni 1946 mußte sie sich in einem von den Engländern bewachten Internierungslager aufhalten und konnte erst dann nach Poznan zurückkehren. Meine Frau und mich machte diese Erlebnisschilderung sehr betroffen. Wir verabschiedeten uns von Frau Piasecki mit dem Versprechen, die Fotos so bald wie möglich wieder vorbeizubringen.

Der Nachmittag dieses Tages verlief sehr turbulent. Ich hatte von einer Kollegin vom Friedrich-Schiller-Gymnasium in Preetz ein Geschenk mitbekommen, das ich ihrer Freundin Mira Szubartowicz in Poznan übergeben sollte. Frau Szubartowicz sollte uns eigentlich als Dolmetscherin behilflich sein, sie hatte aber bereits zu diesem Zeitpunkt eine Urlaubsreise gebucht. So standen wir vor dem Problem, wo wir das Geschenk lassen sollten. Wir wußten nur, daß sie am Germanistischen Seminar der Universität arbeitet, und so machten wir uns im Taxi auf die Suche nach dem Seminar. Beim dritten Versuch, das Gebäude zu finden, hatten wir dank Wandas tatkräftiger Unterstützung Erfolg und konnten das Geschenk bei den Kolleginnen von Frau Szubartowicz abgeben.

Wanda versetzte uns noch ein weiteres Mal mit ihrer Zielstrebigkeit und ihrer Ausdauer in Erstaunen. Wir hatten einige Dokumente von Frau Piasecki mitbekommen und wollten diese gerne kopieren. Unsere Gastgeberin versuchte alles, um einen der noch nicht so zahlreichen Copy-Shops zu finden. Sie konnte sich vage an einen erinnern, und nach einiger Zeit des Suchens fanden wir zu guter Letzt so ein Geschäft, in dem wir unser "Ksero" in hervorragender Qualität bekamen. Wanda sei Dank!

Am Abend dieses ereignisreichen Tages kam Krystyna Strozyk noch einmal zu Besuch. Bei unserem ersten Gespräch hatte sie uns nur andeutungsweise vom Schicksal ihres Mannes erzählt. Jetzt hatte sie einige Dokumente mitgebracht und erzählte ausführlicher: Kasimir Strozyk war Buchdrucker in Poznan und hatte einen Kollegen, der seine Arbeitsstelle nutzte, um illegal Lebensmittelkarten herzustellen. Nach einiger Zeit erhielten die deutschen Besatzer Kenntnis von diesen Aktivitäten und verhafteten am 29. Juni 1943 die ganze Belegschaft der Druckerei. Die Männer blieben zunächst in der Gewalt der Gestapo von Poznan und kamen dann als sogenannte "politische Schutzhäftlinge" nach Auschwitz. Trotz aller Widrigkeiten hatte Kasimir Strozyk (Häftlingsnummer 151.203) Glück im Unglück, denn er konnte dieses Vernichtungslager nach acht Monaten wieder verlassen. Aber nicht in die Freiheit!

Im Mai 1944 wurde er in das in der Nähe von Straßburg gelegene Konzentrationslager Natzweiler-Struthof (Häftlingsnummer 16.802) eingeliefert. Hier mußte er vier Monate zubringen und kam dann nach Dachau, in das erste staatliche Konzentrationslager auf deutschem Boden (Häftlingsnummer 103.100). Daß Kasimir Strozyk die Aufenthalte in Auschwitz (3.000.000 Ermordete), in Natzweiler (30.000 Ermordete) und in Dachau (35.000 Tote) überlebt hat, grenzt an ein Wunder. Nach Aussage seiner Frau war er gesundheitlich so geschwächt, daß er in diesen Monaten zweimal von den Lagerärzten aufgegeben worden war und man ihn bereits fürs Krematorium vorgesehen hatte. Lediglich dem Einschreiten von einigen Kameraden ist es zu verdanken, daß die noch vorhandenen Lebenszeichen in seinem Körper von den Ärzten nicht ignoriert wurden. Am 29. April 1945 wurde Kasimir Strozyk dann doch noch lebend von den US-Besatzungstruppen aus dem KL Dachau befreit (vgl. seine Identity Card).

Für diese an ihm begangenen Verbrechen erhoffte sich Herr Strozyk im Jahre 1991 eine kleine, vielleicht symbolische Entschädigung. Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland hatte im Rahmen des damals mit Polen abgeschlossenen Freundschaftsvertrages eine einmalige Geldzahlung in Höhe von 500 Millionen Mark geleistet, die allen noch lebenden polnischen Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen und Konzentrationslagerhäftlingen zugute kommen sollte. Aus der Sicht der Bundesregierung waren mit dieser Aktion zukünftig alle Entschädigungsforderungen aus Polen abgegolten. Hier handelt es sich meines Erachtens um ein allzu einfaches Stehlen aus der historischen Verantwortung: "Die unangenehme Aufgabe der Verteilung, des Kriteriensetzens und der Rechtfertigung der kärglichen Summen wurde den Polen überlassen." (Kieler Nachrichten vom 6. April 1994, S.3)

Mit der praktischen Durchführung der Geldverteilung wurde die am Anfang erwähnte DEUTSCH-POLNISCHE GESELLSCHAFT für AUSSÖHNUNG in Warschau betraut. Sie bearbeitete die eingereichten Unterlagen von Antragstellern und kam zu dem Ergebnis, daß z.B. für 30 Monate Zwangsarbeit umgerechnet 683 Mark und für zweieinhalb Jahre Lageraufenthalt in Auschwitz 2049 Mark gezahlt werden sollten. Auch Kasimir Strozyk hatte seine Unterlagen 1991 eingereicht, kam aber nicht mehr in den Genuß dieser äußerst geringen (finanziellen) Genugtuung: Er verstarb am 21. Dezember 1991.

Sein Antrag wurde bearbeitet, und im Januar 1993 erhielt Krystyna Strozyk für ihren Mann einen Scheck in Höhe von 16.280.000 Zloty ausgehändigt (heutiger Wert: ca. 1.000 Mark). Allerdings kam auch ihr das Geld nicht mehr zugute. Die Banken verweigerten die Auszahlung des Geldes, weil der direkte Empfänger 18 Tage vor dem amtlich festgesetzten Stichtag (8.Januar 1992) verstorben war. Der Scheck mußte nach Warschau zurückgeschickt werden, und es bleibt wohl ungeklärt, wo dieses Geld abgeblieben ist. Die deutsche Bundesregierung hat sich ja leider für solche Fälle kein Kontrollrecht einräumen lassen. Es kann angenommen werden, daß durch derartige Fälle die vier Millionen Mark zusammenkamen, die innerhalb der GESELLSCHAFT in Warschau auf ominöse Weise verschwunden sind (vgl. KN-Bericht vom 6. April 1994, S.3).

Meine Frau und ich versprachen Krystyna, uns in irgendeiner Weise um diesen Fall zu kümmern. Krystyna verabschiedete sich, nicht ohne uns noch jeweils ein Geschenk zu überreichen. Die polnische Gastfreundschaft kennt eigentlich keine Grenzen.

6. Tag (Die Rückreise)

Da wir den von uns geplanten Besuch in Lodz nicht durchführen konnten (vgl. 4. Tag), haben wir uns kurzfristig entschlossen, einen Tag früher als vorgesehen zurückzufahren. Nach weiteren touristischen Unternehmungen war uns nicht zumute. Wir waren von den vielen Informationen und emotionalen Erfahrungen überwältigt und nutzten die diesmal problemlose Fahrt mit dem Zug, um unsere Eindrücke einigermaßen zu verarbeiten.

Abschließende Bemerkungen

1. Über das Schicksal der Wattenbeker Zwangsarbeiter aus Polen soll im einzelnen in den nächsten Ausgaben der MITTEILUNGEN näher berichtet werden.

2. Auf dem Gebiet der deutsch-polnischen Aussöhnung bleibt noch einiges zu tun. Die Polen sind nach unserer Ansicht ehrlich und mit offenen Herzen dazu bereit. Den Deutschen bleibt das Ihrige dazu zu tun. Willi Brandt hat 1970 mit seinem Kniefall vor dem Mahnmal im Warschauer Ghetto einen Anfang gemacht. Bundespräsident Herzog hat diesen Prozeß im August 1994 mit seiner Rede in Warschau positiv vorangetrieben.

P.S.: Ryszard Samulczyk lebt!

Wie bereits oben erwähnt, haben wir die vielen Fotos von Frau Piasecki und Herrn Smoczynski in den Herbstferien (26.-29. Oktober 1994) persönlich nach Poznan zurückgebracht. Wir haben uns aber nur einen Tag dort aufgehalten und sind bei dieser Gelegenheit noch nach Lodz weitergefahren, um Stanislaw Jesionek zu besuchen. Er hatte in seinem letzten Schreiben vom 6. Juli 1994 u.a. hinter dem Namen von Ryszard Samulczyk vermerkt: "ist gestorben". Ich war darüber betroffen und doch auch überrascht, denn ich hatte noch im März dieses Jahres von Herrn Samulczyk einen Brief erhalten.

Bei unserem Besuch in Lodz befragte ich Stanislaw Jesionek am Ende unseres Gespräches nach dem Schicksal von Ryszard Samulczyk. Jesionek sagte daraufhin, daß Samulczyk bereits vor 20 Jahren verstorben sei. Das habe er damals von dessen Frau erfahren. Das Erstaunen von Jesionek war verständlicherweise groß, als ich ihm von meinem Briefkontakt mit Samulczyk berichtete. Es stellte sich schließlich heraus, daß die beiden Herren nur wenige Straßen voneinander entfernt in Lodz wohnen, aber dies nicht wußten. Jesionek versprach mir, sich umgehend bei dem totgeglaubten Samulczyk zu melden und u.a. mich zu entschuldigen, da ich ihn nicht mehr in meinen Schriftwechsel einbezogen hatte.

Jesionek hat sein Versprechen gehalten und den Freund aus der gemeinsamen schweren Zeit in Bordesholm/Wattenbek besucht. Ryszard Samulczyk meldete sich daraufhin am 12. November 1994 in einem Brief bei mir und schickte u.a. 25 sehr aufschlußreiche Bilder, die in der nächsten Zeit zusammenfassend ausgewertet werden sollen. Selbstverständlich werde ich auch Ryszard Samulczyk bei nächster Gelegenheit in Lodz besuchen.

[Dieser Text wurde im Januar 1995 verfasst und erschien zuerst gedruckt in den Mitteilungen des Geschichtsvereins für das ehemalige Amt Bordesholm, Heft 4 (Februar 1995), S.9-26. Die weitere Auswertung der erhaltenen Fotos und Dokumente erfolgte erst im Jahre 2003 in einem Aufsatz für die Gerhard Hoch gewidmete Festschrift: Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte, Heft 41/42 (April 2003), S.198-228. Die Online-Version des Beitrags ist hier vefügbar.]

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